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Das Trinergetische-Modell (von Roman Braun)

Lesezeit ca.: 2 Minuten

Heute habe ich zum ersten Mal von Roman Braun gehört – er ist ein österreichischer Psychologe, Philosoph und Pädagoge, der mir bislang unbekannt war. Sein Name ist vielleicht nicht so geläufig wie der von Lothar J. Seiwert oder Werner Tiki Küstenmacher und Marion Küstenmacher, den Autoren von „simplify your life – Mit Kindern einfacher und glücklicher leben“, aber seine Ideen sind nicht weniger faszinierend.

Besonders aufmerksam wurde ich auf ihn durch eines seiner Bücher. Roman Braun hat das bekannte Drama-Dreieck weiterentwickelt und das Trinergetische Modell geschaffen. Dieses Modell ersetzt die Rollen des Täters, Opfers und Retters durch die Primärenergien: „Macher“, „Mentor“ und „Muse“. Diese Rollen folgen einem zyklischen Muster – vom Macher zum Mentor zur Muse und zurück zum Macher. Dieser Kreislauf soll eine konfliktfreie und Win-Win-orientierte Kommunikation ermöglichen und spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Eskalation von Konflikten.

Für den Schreibprozess sehe ich das Trinergetische Modell als eine wertvolle Inspirationsquelle für jeden meiner Kursteilnehmer. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass der Kurs selbst nicht in der Mentor-Rolle verharrt. Stattdessen ist die Rollenverteilung von Muse, Macher und Mentor ein dynamischer Prozess, der jeden Schreibenden begleitet.

Alles beginnt mit einer Idee, die von der Muse dem Macher eingegeben wird – in diesem Fall sind Muse und Macher dieselbe Person. Der Mentor tritt erst in Erscheinung, wenn das Rohmanuskript fertiggestellt ist. In dieser Phase wird der Text nicht aus der Perspektive des Machers oder Ideengebers betrachtet, sondern kritisch hinsichtlich des Textes, des Konflikts, der Charaktere und der Schauplätze analysiert. Kritische Punkte werden notiert und erst nach Abschluss dieser Mentorphase kehrt der Schreibende zurück in die Rolle des Machers, um die Kritikpunkte zu bearbeiten.

Manche Autoren beherrschen alle drei Rollen so geschickt, dass kaum eine Trennung sichtbar ist. Doch insbesondere für angehende Autoren ist es wichtig, ihre musischen, kreativen Phasen nicht durch zu nüchterne und selbstkritische Gedanken zu bremsen.

Mein Rat

Wenn du eine Idee hast, fang einfach an zu schreiben. Schreib so lange, bis deine Idee vollständig zu Papier gebracht ist. Sollten weitere Ideen hinzukommen, werte sie nicht ab, sondern bring auch diese zu Papier. Genieße den kreativen, musischen Prozess, der so viel Freude bereitet. Kritisch über den Text gehen kannst du später, wenn er einige Zeit „gereift“ ist – sei es in deinem Schreibtisch, auf deinem PC oder in deinem Notizblock.

Viel Spaß beim Schreiben

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